Jesus und die höchsten Gebote

Obwohl die Zehn Gebote in der Hebräischen Bibel bzw. im Alten Testament zu finden sind, lohnt es sich, mit einem Blick ins Neue Testament zu beginnen. Das Markusevangelium (Mk 12,28ff.) lässt Jesus auf die Frage eines Schriftgelehrten, welches denn das höchste Gebot sei, die folgende Antwort geben:

„Das erste ist: ‚Höre, Israel, Kyrios, unser Gott, Kyriosist einer/einzig. Darum sollst du Kyrios, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all deinen Gedanken und all deiner Kraft.‘ Als zweites kommt hinzu: ‚Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.‘ Kein anderes Gebot ist größer als diese beiden.“

Jesus stellt nicht nur eines, sondern gleich zwei Gebote ins Zentrum. Beide stammen aus der Tora, also aus den Fünf Büchern Mose, die am Anfang des Tanach, der Hebräischen Bibel, und am Anfang des christlichen Alten Testaments platziert sind. Viele mag es heute überraschen, dass Jesus nicht die Zehn Gebote zitiert, die ebenfalls in der Tora zu finden wären, und zwar gleich zweimal: im Exodusbuch (Ex 20) und im Buch Deuteronomium (Dtn 5). Heißt das, dass diese für Jesus nicht grundlegend gewesen sind?

Eine solche Irritation lässt aus religionspädagogischer Perspektive einen ersten Schluss zu: Eine christliche Katechese, die sich darauf beschränkt, allein die Zehn Gebote als biblische Gebote zu thematisieren, allenfalls als Ergänzung oder gar Kontrast zur neutestamentlichen Goldenen Regel (Matthäus 7,12), lässt einen bei dieser wichtigen Bibelstelle im Stich.

Was, wenn nicht die Zehn Gebote?

Für ein angemessenes Verständnis biblischer Gebote ist es sinnvoll, die markinische Antwort Jesu genauer in den Blick zu nehmen. Jesus stellt in Mk 12 unter Beweis, dass er ein frommer, schriftkundiger Mann aus Galiläa ist. Das erste Gebot zitiert er aus dem Buch Deuteronomium (Dtn 6,4). In der jüdischen Tradition wird es nach den Anfangsworten Schma Jisraelgenannt („Höre Israel“). Bis heute ist dieser Text für Jüdinnen und Juden zentral, sowohl beim individuellen Beten als auch im Gottesdienst. Er ruft dazu auf, alles Sinnen und Handeln auf den einen, wahrhaftigen Gott JHWH auszurichten. Vom Schma Jisraelleitet sich u. a. die Tradition ab, mit Gebetsriemen zu beten und bei Türen eine kleine Schriftkapsel (Mesusa) anzubringen (vgl. Dtn 6,5ff.). Markus übernimmt es von der griechischen Tora-Übersetzung, der Septuaginta, den Gottesnamen, der in der hebräischen Fassung vorkommt, als Zeichen der Ehrerbietung konsequent durch einen Titel zu ersetzen. Indem Markus wie die Septuaginta „Kyrios/Herr“ als Titel wählt, wird ein Wortspiel möglich, das die Einheitsübersetzung sichtbar macht, wenn sie übersetzt: „Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der einzige Herr.“ Hier klingt Machtkritik mit: Es gibt viele, die sich als Herren gebärden oder die wir als Herren behandeln. Das alles ist jedoch höchstens Augenschein …

Das zweite Gebot, das Jesus zitiert, stammt aus dem Buch Levitikus (Lev 19,18). Es ist das Nächstenliebegebot, welches also nicht erst eine neutestamentliche Erfindung ist, wie es gewisse christliche Kreise gerne verkünden. Der Anspruch, dass Liebe und Recht zusammengehören, hat tiefe biblische Wurzeln.

Durch die Kombination der zwei Tora-Zitate unterstreicht das Markusevangelium, dass Gottes- und Nächstenliebe zusammengehören. Es ist eine Maxime, die in vielen Variationen Thema biblischer Texte ist, angefangen spätestens bei der Erzählung vom ersten Mord unter Menschen (Gen 4). Die Erzählung von Kain, der seinen Bruder Abel ermordet, hält vor Augen, wie schwierig es sein kann, der Maxime gerade im Kontext von Kränkungen zu folgen. Kain ist kläglich gescheitert, Abel war das Opfer.

Biblischer Befund versus „Dekalog-Idee“

Die starke Konzentration auf die Zehn Gebote, die in unserem Kulturkreis vorherrscht, hat viel mit der sogenannten Rezeptionsgeschichte zu tun, also damit, wie spätere Bibelleserinnen und Bibelleser die Auflistung von Geboten in Exodus 20 und Deuteronomium 5 verstanden und wie sie sie gewichtet haben. Aufschlussreich ist ein Blick in heutige christliche Kinderbibeln, denn viele dieser Bibeln tragen spätere Lesetraditionen in den biblischen Text ein.

  • Zum einen fällt auf, dass zahlreiche Kinderbibeln die Gebote im wörtlichen Sinn als „Dekalog“ (griechisch für „Zehnwort“) präsentieren, also von eins bis zehn durchnummeriert. Die biblischen Versionen bieten keine solche Nummerierung. Die Gebote im Bibeltext durchzunummerieren, ist kein leichtes Unterfangen. Versucht man es, versteht man, warum es heute verschiedene Nummerierungstraditionen gibt. Aber selbst der Befund, dass die Zehn Gebote nach der reformierten Tradition z. B. anders lauten als die Zehn Gebote nach der römisch-katholischen Tradition, ist heute vielen nicht bewusst. Auch kaum eine Kinderbibel deklariert, welcher Tradition sie folgt.
  • Zum anderen lassen erstaunlich viele Kinderbibeln glauben, dass die Bibel nur davon erzählt, dass am Sinai zehn Gebote offenbart worden sind, und zwar auf zwei Steintafeln, wie man es von zahlreichen Darstellungen in der Kunst oder im Kirchenbau kennt. Schaut man in die Bibel, merkt man rasch, dass Ex 20 und Dtn 5 jeweils den Auftakt für die Offenbarung ganz vieler Weisungen bilden. Auf Ex 20 folgt das sogenannte Bundesbuch (Ex 20,22–23,33), das zahlreiche Weisungen für das soziale Zusammenleben auflistet, und Dtn 5 gehört zum Vorspann des sogenannten Deuteronomischen Gesetzes (Dtn 12–26), einer Auflistung von Weisungen, die das Bundesbuch an gewissen Stellen bewusst zu korrigieren scheint. Nach Exodus 32,15 scheinen denn auch klar mehr als zehn Weisungen auf den Tafeln formuliert gewesen zu sein, denn diese seien, so heißt es dort, auf der Vor- und Rückseite beschrieben gewesen. Die jüdische Tradition spricht von 613 göttlichen Weisungen, womit sie dem biblischen Befund zweifellos näher kommt als die erwähnte, nicht nur im Kontext von Kinderbibeln vermittelte Idee, dass es am Sinai nur um die Offenbarung der Zehn Gebote ging.

Was in vielen Kinderbibeln durchschimmert, ist also eine „Dekalog-Idee“, die sich erst nachbiblisch entwickelt hat. Die Reduzierung auf die Zehn Gebote verunmöglicht es, zentrale Tora-Gebote wie das Schma Jisraeloder das Nächstenliebegebot zum Thema zu machen.

Summe aller Weisungen oder Verengung?

Einer der ersten Gelehrten, bei dem sich die „Dekalog-Idee“ fassen lässt, ist Philo, der um die Zeitenwende als jüdischer Theologe in Alexandria tätig war. Sein gesamtes theologisches Schaffen ist vom Anliegen geprägt, aufzuzeigen, dass die Tora und das allgemeine Naturgesetz deckungsgleich seien. Die Tora, davon war er überzeugt, musste damit die höchste Philosophie sein. Ähnlich wie später im christlichen Kontext Thomas von Aquin versuchte Philo, Theologie und Philosophie, Religion und Vernunft zusammenzubringen. In seinem Traktat über den Dekalog behandelt Philo die Zehn Gebote daher als Summe aller Gesetze, die am Sinai offenbart worden sind. Alle Weisungen, die sich in der Tora finden, teilt er einem der Zehn Gebote zu. Innerjüdisch stieß Philos Dekalog-Verständnis auf Kritik. Rabbinische Stimmen wiesen darauf hin, dass die Konzentration auf die Zehn Gebote eine Verengung sei. In der Tat fehlen dort nicht nur wesentliche Gebote wie das Nächstenliebe- oder das Fremdenliebegebot (vgl. Levitikus 19,34), sondern auch jegliche kultischen Gebote. Aus heutiger Perspektive fällt zudem auf, dass man kaum von universalen Regeln sprechen kann, wenn sich Weisungen wie im Fall der Zehn Gebote eigentlich nur an Männer richten, die Grund und Boden, Frau, Kinder, Vieh, Knechte und Mägde besitzen (vgl. die Details zum Sabbatgebot oder das Gebot, nicht die Frau des Nächsten zu begehren).

Karriere im Christentum

Nichtsdestotrotz ist Philos Dekalog-Verständnis v. a. im Christentum einflussreich geworden. Die Griffigkeit von zehn Geboten blieb verlockend, und gerade der zweite Teil der Weisungen (die Eltern ehren, nicht morden, nicht die Ehe brechen, nicht stehlen, etc.) bot sich dafür an, Allgemeingültigkeit zu beanspruchen. Insbesondere Augustinus hat der Karriere des Dekalogs Aufschwung verliehen. Die römisch-katholische Tradition folgt bis heute seiner Zählung der Gebote. Einflussreich wurde außerdem seine Harmonisierung der Antwort Jesu in Mk 12 mit den Zehn Geboten. Augustinus erkannte richtig, dass auch die biblischen Dekalogtexte die Liebe zu Gott und die Nächstenliebe miteinander verschränken. Daraus schloss er, dass der Dekalog das Doppelgebot der Liebe entfalte und – hier knüpfte er an Philos Deutung an – letztlich als Zusammenfassung des gesamten Gesetzes gelten könne. Die Position von Augustinus prägt bis heute den kirchlichen Katechismus, der anhand der Zehn Gebote die gesamte sittliche Lebensführung abhandelt. Wie es der Umgang mit dem Gebot, die Eltern zu ehren, veranschaulicht, wird zugunsten der systematischen Harmonie bisweilen in Kauf genommen, dass das biblische Verständnis keine Rolle mehr spielt. Während es im biblischen Kontext darum geht, im Rahmen einer fehlenden staatlichen Altersvorsorge an die Kinder zu appellieren, für ihre Eltern zu sorgen (um im Alter selbst von dieser Praxis profitieren zu können), rekurriert der Katechismus auf dieses Gebot, um den Respekt gegenüber Autoritäten zu begründen.

Über die Zehn Gebote hinausgeschaut

Eine zu starke Konzentration auf die Zehn Gebote birgt die Gefahr, aus den Augen zu verlieren, dass die biblischen Dekalogtexte Teil eines großen Erzählzusammenhangs sind. Es ist vielen heutigen Kinderbibeln zugute zu halten, dass sie den Vorspann zu den Geboten erwähnen. Er lautet (Ex 20,2; Dtn 5,6): „Ich bin JHWH, dein Gott, der dich aus Ägypten geführt hat, aus dem Sklavenhaus.“

Dieser Satz markiert, dass es bei den Geboten, die in der Folge als göttlich offenbart präsentiert werden, grundsätzlich um Weisungen mit dem Anspruch geht, ein besseres Zusammenleben zu ermöglichen als es in Ägypten der Fall war. Aus religionspädagogischer Sicht kann es anregend sein, diesen Marker selbst zum Thema zu machen, etwa durch Fragen wie:

  • Was macht das Zusammenleben gut?
  • Wenn man selbst regieren dürfte: Was wäre einem wichtig?

Mit der Diskussion solcher Fragen kommt man an die Kernthematik heran, um die es bei den Geboten der Tora geht.

Von Bedeutung ist ferner, worauf oben bereits hingewiesen wurde, dass nämlich die biblischen Dekalogtexte den Auftakt zu weiteren Auflistungen von Weisungen bilden (s. hierzu die Graphik). Gewisse Anweisungen wiederholen sich, andere korrigieren sich. Nicht nur die Kohärenz, sondern gerade auch das Unstimmige zu sehen, kann hilfreich sein. Es lässt in den Blick kommen, dass der Tora, obwohl sie ihre Weisungen als göttlich offenbart präsentiert, eine selbstkritische Tendenz innewohnt: Die geschriebenen Buchstaben nehmen es einer  Gemeinschaft nicht ab, im Gespräch und durch Abwägen immer wieder darum zu ringen, wie die Regeln für ein gutes Zusammenleben aussehen. So bleiben die formulierten Regeln diskutierbare Vorschläge dafür, was es bedeutet, nicht einfach als irgendein Volk zu leben, sondern sich als Volk Gottes verstehen zu dürfen. Jede Regel sollte „gotteswürdig“ sein. Der Grundsatz, dass Gottes- und Nächstenliebe als miteinander verschränkt zu begreifen sind, kann bei Diskussionen als theologische Leitlinie dienen.

Vom Himmel gefallene Gesetze?

Heute sind viele zurecht alarmiert, wenn jemand Regeln mit göttlicher Offenbarung rechtfertigt. Biblisch scheint mir allerdings nicht das Immunisieren von Normen im Zentrum zu stehen, auch wenn hier theologisch eine heikle Gratwanderung unternommen wird. Es darf nicht vergessen werden, dass die Menschen, die zu biblischen Zeiten in der Südlevante gelebt haben, immer wieder unter dem Gehabe von weltlichen Herrschern gelitten haben. Sich neben einer Ordnung, die man von Fremdherrschern ständig aufgezwungen bekam, selbst Regeln zu geben, war ein kühnes Unterfangen mit utopischem Charakter. Politisch brisant daran war, diese Regeln direkt mit derjenigen göttlichen Größe in Zusammenhang zu bringen, der man als wahre kosmische Ordnungshüterin vertraute.

Der biblische Erzählzusammenhang unterstreicht, dass neben einem herrschaftskritischen ein selbstreflektiver Zug wegleitend ist. Gerade für eine religiöse Gemeinschaft stellt sich immer wieder die Frage, in welcher Beziehung man zum Göttlichen/Wahrhaftigen steht. Und zum Etablieren einer Beziehung gehört, sie zu pflegen. Die biblischen Bücher, die auf die Bücher der Tora folgen, halten der Leserschaft vor Augen, dass auch Letzeres keine leichte Aufgabe ist. Obwohl die biblischen Schriftsteller Gott die Gebote offenbaren lassen, geben sie den Menschen durch ihre großartige Erzählung beide Fragen als bleibende Aufgabe mit auf den Weg: die Frage, was es heißt, Gottes Volk zu sein, aber auch das selbstkritische Rückfragen, ob man sich als Volk Gottes bewährt.

Sich mit den Geboten der Tora auseinanderzusetzen führt letztlich zu einer alten, wertvollen Erzähl- und Reflexionstradition um die Frage nach einer tragfähigen Gesellschaftsordnung und den Beitrag, den wir als Menschen dafür leisten können. Es wäre zu schade, in katechetischen und/oder religionspädagogischen Kontexten darüber hinwegzusehen.

Literatur

Kinder- und Schulbibel-Empfehlung zum Thema:

Klöpper, Diana/Schiffner, Kerstin: Gütersloher Erzählbibel. Mit Bildern von Juliana Heidenreich, Gütersloh, 22008. -> Kinderbibel (eher für ältere Kinder), die die Gebote der Tora sehr umfassend thematisiert und interessant illustriert.

Liss, Hanna/Landthaler, Bruno: Erzähl es deinen Kindern. Die Torah in fünf Bänden, Berlin 2014ff. -> Kindertora, die sich aus jüdischer Perspektive der Herausforderung stellt, kindgerecht auf die ganze Vielfalt der Gesetzestexte in der Tora einzugehen.

Richter, Esther, Zeuch, Juliane und Wiemer, Axel: Die Grundschul-Bibel, Stuttgart 2014. -> Schulbibel aus dem Klett-Verlag, die markiert, dass die Zehn Gebote nicht die einzigen am Sinai offenbarten Gebote waren. In einem kath. Kontext ist es wichtig wahrzunehmen, dass sich die konkrete Textwiedergabe der Zehn Gebote an der reformierten Tradition orientiert.

Wie Tora-Gebote im Unterricht thematisiert werden können:

Schambeck, Mirjam: Bibeltheologische Didaktik. Biblisches Lernen im Religionsunterricht (UTB; 3200), Göttingen 2009. -> Unter den Beispielen in Kap. 5 (S. 155–160) präsentiert Schambeck eine interessante Unterrichtsskizze für die Sekundarstufe I zum Gebot der Fremdenliebe (Kap. 5.2: Ein Beispiel aus Gesetzestexten – Der Umgang mit dem Fremden).

Empfohlene Literatur zu den Zehn Geboten:

Crüsemann, Frank: Bewahrung der Freiheit. Das Thema des Dekalogs in sozialgeschichtlicher Perspektive (Kaiser-Taschenbücher; 128) Gütersloh 1993. -> Klassiker zum biblischen Aussagegehalt der Dekalogtexte mit einer starken Betonung, dass es bei den Geboten um die Bewahrung der gottgeschenkten Freiheit gehe.

Katholisches Bibelwerk (Hg.): Zehn Gebote (entdecken: Lese- und Arbeitsbuch zur Bibel), Stuttgart 2001. -> Bietet eine gute Einführung zu den Zehn Geboten und auf S. 6 eine hilfreiche Graphik zu den verschiedenen religiösen Zählweisen (jüdisch, reformiert, lutherisch, katholisch).

Köckert, Matthias: Art. Dekalog / Zehn Gebote (AT), in: WiBiLex. Das Wissenschaftliche Bibellexikon im Internet, 2012.

Köckert, Matthias: Die zehn Gebote (C. H. Beck Wissen; 2430) München 2007. -> Präsentiert gut den biblischen Befund (inkl. Textsynopse), geht aber auch auf die Rezeptionsgeschichte ein (Judentum, Christentum und Islam).

Markl, Dominik: Was ist der Dekalog?In: Bibel und Liturgie 83 (2010), 216–223.

Zum Weiterlesen:

Bachmann, Veronika: Einer tragfähigen Ordnung auf der Spur. Zu den Anfängen apokalyptischen Schreibens im antiken Judentum, in: Concilium. Internationale Zeitschrift für Theologie (2014), 253–261. -> Thematisiert das biblische Anliegen, nach einer tragfähigen Ordnung zu suchen, im Kontext der sog. apokalyptischen Literatur.