Lebensweltbezug
Die Jugendlichen befinden sich mitten in der Pubertät. Diese Umbruchsphase ist oftmals mit Unsicherheiten und Stimmungsschwankungen verbunden. Viele Jugendliche suchen nach Orientierung und Identität. Dabei verhalten sie sich – zwischen Suche nach Geborgenheit einerseits und Abgrenzung von der Erwachsenenwelt andererseits – aus Sicht von Erwachsenen oft widersprüchlich. Das betrifft auch den Glauben: Nach dem Abschied vom Kindheitsglauben bedarf es zum Beispiel schlüssiger Konzepte, wie Gott sich ins verändernde Weltbild integrieren lässt bzw. wie mit bleibenden Widersprüchlichkeiten umgegangen werden kann. Die intellektuellen Fähigkeiten hierfür sind vorhanden. Jugendliche haben teilweise Mühe, die sich stark verändernde Körperlichkeit zu akzeptieren. Die Einstellung zu ihrer Geschlechtlichkeit ist abhängig von Erfahrungen mit sich selbst, mit Gleichaltrigen, in der Familie und in der Gesellschaft insgesamt. Deshalb ist es wichtig, dass Jugendliche durch sozial-interaktive Lernformen Impulse erhalten, ihr Rollenverhalten in Familie, Schule und anderen sozialen Gruppen (inkl. der Glaubensgemeinschaft) zu erproben und reflektieren.
Inhalts- und Handlungsaspekte
Umsetzungsbeispiel
Ausgehend von Wimmelbildern setzen sich die Jugendlichen mit der Frage auseinander, wo im Alltag der Menschen Gott eine Rolle spielt. Sie interviewen andere Menschen (z. B. Sozialarbeitende, Verwandte, Pfarrer, Kunstschaffende etc.) zu Gott in deren Leben und werden so für die Alltagsgegenwart Gottes sensibilisiert. Anschliessend halten sie selbst durch Fotografien oder Zeichnungen Situationen fest, in denen Gott eine Rolle spielt. Sie fügen die Bilder zu einer Kollage zusammen, die sie mit Beschreibungen versehen. Im Zentrum der Kollage stehen sie selbst mit der Frage, wo Gott in ihrem Leben präsent ist. Die Kollagen können für eine Ausstellung und später für den weiteren Lehr-Lern-Prozess verwendet werden. Mit ihnen kann auch die Brücke zu anderen Themen aus dem aktuellen Zyklus geschlagen werden.