Die Legende vom unheiligen Trinker (aus reli. 4/12)
In der (biblischen) Vergangenheit verband man mit dem Erscheinen eines Messias umfassende gesellschaftliche und politische Veränderungen. Ob jemand, der sich als Messias ausgab, wirklich einer war, zeigte sich erst im Rückblick: Sind die erwarteten Veränderungen eingetroffen? & Die Erzählung von Kevin Solioz aktualisiert das Motiv in heutigem Kontext und kehrt das Vorzeichen um: Der «Trinker-Messias» Peter will kein Messias sein, und doch zieht bereits die Erwähnung gegenüber dem Pfarrer, dass ein Messias kommen werde (nicht, dass er selbst es sei), umfassende Veränderungen nach sich. Die theologischen und didaktischen Überlegungen von Andreas Hohn greifen diese Ungleichzeitigkeit auf: Die konkrete Aussicht auf Neues wird zur Motivation, auf die Hoffnung auf Veränderung hin zu arbeiten und so Veränderung zu bewirken und Utopien zu verwirklichen.