Lebensweltbezug
Jugendliche treffen im Verlauf des Zyklus 4 wichtige Entscheidungen, die ihr Leben langfristig prägen. Gestützt auf eine gefestigte Selbstkompetenz gelingt es ihnen zunehmend, sich auch entgegen üblichen Erwartungen von sozialen Gruppen bzw. der Gesellschaft zu positionieren. Spiritualität unterstützt die Jugendlichen dabei, Entscheidungen, die ihr Leben betreffen, in einen grösseren Sinnkontext zu stellen und bestärkt sie in ihrem Selbstkonzept durch das Erleben der Zusage Gottes an sie. Indem sie eine offene Grundhaltung gegenüber fremden Formen der Spiritualität einüben, fällt es ihnen im späteren Lebensverlauf leichter, die eigenen Ausdrucksformen der Gottesbeziehung immer wieder neu den gemachten Lebenserfahrungen anzupassen. Eine solche Offenheit begünstigt eine positive Grundhaltung gegenüber spiritueller Heterogenität innerhalb einer christlichen Gemeinschaft.
Inhalts- und Handlungsaspekte
Umsetzungsbeispiel
In der Fastenzeit nehmen die Jugendlichen an einem «Fasten-im-Alltag» teil. Dabei befassen sich die Jugendlichen zunächst mit der Bedeutung des Fastens in den Religionen und im Christentum. Sie übertragen dessen Bedeutung als durch Christusnähe geprägte Heilszeit auf das eigene Leben und wählen aus, wie sie ihr Fasten gestalten wollen. Dabei erhalten sie Übungen für jeden Tag und führen ein «Fastentagebuch», in dem sie beschreiben, wie das Fasten ihren Alltag verändert, was daran schwer fällt und welchen Gewinn es bringt. Einmal pro Woche treffen sich alle und tauschen sich aus. In der Osterwoche findet ein gemeinsamer, festlicher Event statt, bei dem die Jugendlichen Fazit ziehen, Handlungsvorsätze fassen und gemeinsam die Erfahrung gefeiert wird.